Ein schöner Zwiebelzopf muss ganz stramm gebunden sein – das dauert schon eine Weile, bis man das kann.
Zwiebelzöpfe:Handgemacht aus dem Seeland
Eine lebendige Tradition
Auf Herbstmärkten wie dem Berner Zibelemärit ziehen sie alle Blicke auf sich: Kunstvolle Zöpfe aus roten und weissen Zwiebeln, die mit allerlei Blumen verziert sind.
Die Tradition stammt ursprünglich aus dem Mittelalter: Durch das enge Anbinden der Zwiebelstiele können diese nicht ausschlagen – so wurden die Zwiebeln haltbar und lagerfähig gemacht. In manchen Regionen galt die Zwiebel sogar als Schutz vor Unheil und Krankheit in Haus und Stall. Heute sind die Zwiebelzöpfe vor allem eine beliebte Herbstdekoration – und zudem ein praktisches Mitbringsel, schliesslich wird kaum ein Gemüse so oft in der Küche verwendet wie die Zwiebel.
Jeder Zopf ein handgeflochtenes Unikat
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Zöpfeln aus Leidenschaft
Rund 10 Tonnen Zwiebeln verarbeitet Barbara Marti mit ihren fleissigen Helferinnen und Helfern jedes Jahr zu glänzenden Kunstwerken. Mit dem Flechten allein ist es aber nicht getan, denn die Zwiebelzöpfe beschäftigen die gelernte Gemüsegärtnerin das ganze Jahr. Anfangs März werden die Zwiebeln auf ihrem Betrieb in Finsterhennen ausgesät. Ab Mitte Juli werden die Zwiebeln noch grün geerntet und in luftdurchlässige Säcke verpackt, damit sie trocknen können.
Nun müssen die obersten Schichten der Schale von Hand entfernt werden, damit der Zopf am Ende schön glänzt. Mit geübten Händen entsteht in wenigen Minuten ein regelmässig geflochtener Zwiebelzopf. Den krönenden Abschluss bildet ein Sträusschen aus Trockenblumen, die auf einem Feld in Kallnach heranwachsen.
Verkauft werden die Zöpfe auf verschiedenen Herbstmärkten im Oktober und November – und ausserdem in der Migros Aare, wo die traditionellen Kunstwerke als Zwiebelzöpfe «Aus der Region.» erhältlich sind.