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07.07.2023 - News «Lebensmittel sind meine Leidenschaft»

Carmen Becher ist stellvertretende Leiterin Qualitätsmanagement bei der Migros Aare. In dieser Funktion ist sie nicht nur für die einwandfreie Qualität der Lebensmittel zuständig, sondern auch dafür, dass möglichst alle Lebensmittel auch als solche verwendet werden. Deshalb liegt ihr die Verhinderung von Foodwaste besonders am Herzen.

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«Meine Eltern führten eine Käserei und aus dem Verkaufsladen gabs in unserem Kühlschrank immer auch abglaufene Ware», erzählt Carmen Becher und schmunzelt. Denn Carmens Eltern legten grossen Wert darauf, dass alles Essen verwendet und aus Resten Kreatives gekocht wurde. So wuchs ihre Liebe zu den Lebensmitteln. Auch beruflich drehte sich bei ihr seit jeher alles um Food.

Nach der Koch-Lehre studierte sie an der HAFL in Zollikofen und schloss mit einem «Bachelor of Science in Lebensmitteltechnologie mit Vertiefung in Lebensmittelwirtschaft» ab. Ihre Bachelor Thesis schrieb sie für einen Schokoladenhersteller, danach war sie bei der Saisonküche (heute Migusto), einem Gemüseverarbeiter und schliesslich einem Detailhändler tätig. «Immer hatte mein Job mit Lebensmitteln zu tun – sie sind meine grosse Leidenschaft.»

Lebensmittel als Lebensmittel verwenden

Seit fast drei Jahren kümmert sie sich nun bei der Migros Aare um die Qualitätssicherung. Und um die Verhinderung von Foodwaste. Ein zentrales Thema für einen Lebensmittelverkäufer und ein kniffliges dazu: Schliesslich soll eine Filiale auch abends noch schön aussehen und in allen Warengruppen Produkte anbieten können und dennoch sollte bei Ladenschluss nichts Verderbliches mehr übrig bleiben. Fast ein Ding der Unmöglichkeit. «Umso wichtiger ist, dass die Bestellsysteme laufend weiterentwickelt werden und man alle Möglichkeiten ausschöpft, damit Lebensmittel als Lebensmittel verwendet werden und möglichst nicht zu Tierfutter oder Biogas verarbeitet werden müssen.»

Während wir im Shoppyland durch die Früchte- & Gemüseauslagen gehen, zeigt uns der stellvertretende Marktleiter Reto Jungo das Regal mit den reduzierten Produkten. Hier warten heute vor allem Salate, die nicht mehr ganz den optischen Ansprüchen genügen, auf ihre Käuferinnen und Käufer. «Dieses Angebot findet Anklang und leistet einen Beitrag zur Verhinderung von Foodwaste», sagt Reto Jungo. Neben «Too Good To Go»-Packeten und der Zusammenarbeit mit der Gastronomie am Standort, arbeiten die Filialen der Migros Aare auch mit karitativen Organisationen wie der Schweizer Tafel zusammen.

Jeder einzelne von uns kann einen Unterschied bewirken – auch wenn man das Gefühl hat, das sei ein Tropfen auf einen heissen Stein – viele Tropfen sorgen dennoch dafür, dass der Stein abkühlt.

Carmen Becher, stv. Leiterin Qualitätsmanagement Migros Aare

Vereinfachter Ablauf für die Lebensmittel-Abgabe

«Bisher wurden einzelne Filialen von beispielsweise der Schweizer Tafel angefahren und die Lebensmittel so gesammelt. Nun haben wir diesen Prozess massiv vereinfacht», erzählt Carmen Becher. «Wir geben die abzugebende Ware gleich unserer Transportlogistik mit, die sowieso nach Schönbühl fährt. Dadurch kann die Schweizer Tafel alle Ware an einem Ort abholen.» Der grosse Vorteil: Alle Filialen können mitmachen, ohne dass zusätzliche Fahrten nötig sind. Der Prozess integiert sich gut in die bestehenden Prozesse, womit in der Filiale kein grosser Mehraufwand entsteht. Man spürt, wie sehr Carmen Becher dieses Projekt am Herzen liegt: «Man kann wirklich etwas bewirken. Wir versuchen immer, gesamtheitlich zu denken und sind eng mit den Filialen in Kontakt, um auch ihre Ideen aufnehmen zu können».

Vernetzt denken, vermitteln, sensibilisieren, Lösungen suchen. Das ist es, was Carmen Becher an ihrem Job so liebt. Und nicht nur dort: «Auch daheim vermittle ich meinen Kindern Timo und Ronja, was man alles aus Produkten machen kann, auch wenn es nicht mehr so schön aussieht oder gar abgelaufen ist.» Mit einem Augenzwinkern ergänzt Carmen: «Timos Leibspeise ist  «Fotzelschnitte mit Apfelmus». Jeder einzelne von uns kann einen Unterschied bewirken – auch wenn man das Gefühl hat, das sei nur ein Tropfen auf einen heissen Stein – viele Tropfen sorgen dennoch dafür, dass der Stein abkühlt.»

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Produkt-Tipp

Bouillon «Foodoo» von Mirko Burri

«Foodoo stellt natürliche und innovative Produkte aus gerettetem Gemüse her. Das ist Gemüse, das es aufgrund optischer Abweichungen nicht in die Regale des Grosshandels geschafft hat – aber geschmacklich dennoch erste Klasse ist. Dank Foodoo landen die krummen Rüebli und zu klein geratenen Süsskartoffeln nicht im Abfall, sondern in schmackhaften Saucen, Bouillon und Mayos.»

«Foodoo»-Bouillon, AdR, 220g zu Fr. 6.95, erhältlich in grösseren Supermärkten der Migros Aare