Navigation

28.07.2022 - News Unter Strom im TAKA-Land

Einschlafen während des Nachtdiensts? Das kann Abdikhadar Yusuf nicht passieren: Dafür läuft viel zu viel. Der 24-jährige Automatiker sorgt dafür, dass die Anlagen der Teilautomatisierten Kommissionierung Agrar (TAKA) funktionieren. Zwischendurch spurtet er zur Anlage, um eine Störung zu beheben.

inhalt-yusuf

Etwa drei Monate dauert es aber allemal, bis neue Mitarbeitende das ganze System verstehen oder den schnellsten Weg durch die Förderbänder finden.

«Da, in Gasse 5 gibt es ein Problem.» Abdikhadar «Abdi» Yusuf rennt aus dem Überwachungsraum. Wäre es kein Ernstfall, wähnte man sich bei der TAKA-Anlage auf einem riesigen Spielplatz. Abdi Yusuf nimmt ein paar Stufen und hüpft über das untere Förderband. Dabei duckt er sich, um sich nicht am oberen Rollband den Kopf zu stossen. Eine Gittertür zum Kern der Gasse ist geschlossen. Er schnappt den Schlüssel, öffnet die Tür, klettert eine Leiter hoch und gelangt in der Gasse 5 zum Übeltäter. «Zwei Kisten liegen aufeinander, das gibt es zum Glück selten», erklärt er. Auf dem Rückweg tippt er in ein Bedienpanel «Störung entriegelt.»

inhalt2-yusuf

1500 Störungen pro Schicht

In der Logistik stapeln sich Kistchen und Gebinde mit Gemüse und Früchten. Meterweise bedecken sie die Lagerhalle. Rund 40'000 sind es, die an diesem Donnerstag raus müssen in die 128 Migros- und 38 Voi-Filialen. Steht Abdi Yusuf bei der Anlage, sieht er genau, wie viel die Roboter, Stapler und Rollbänder noch arbeiten müssen. «Als ich in der TAKA begonnen habe, hat mir diese Menge schon etwas Angst eingejagt.» Das beeindruckt ihn heute kaum noch. Auch nicht, dass er und seine Kollegen pro Schicht rund 1500 Störungen beheben müssen. «Je entspannter man bleibt, desto besser arbeitet man.» Das hatte ihm sein erster Chef mitgegeben. Etwa drei Monate dauert es aber allemal, bis neue Mitarbeitende das ganze System verstehen oder den schnellsten Weg durch die Förderbänder finden.

 «Man muss sich vorstellen, eine Kiste kann das ganze System lahmlegen», erzählt Abdi Yusuf zurück im Überwachungsraum. Und fügt lachend an: «Dieses Wissen hilft, konzentriert zu bleiben.» Einschlafen während des Nachtdiensts? Unmöglich also. Auch während des Gesprächs lässt er die Bildschirme kaum aus den Augen.

Je entspannter man bleibt, desto besser arbeitet man.

Abdikhadar Yusuf

Nicht immer braucht es einen Sprint

Was in der Lagerhalle steht, ist im Computer abgebildet. Auf neun Screens verfolgt Abdi Yusuf den Weg der Gemüse- und Früchtekistchen: An diesem Nachmittag sind um halb zwei Uhr 9725 Gebinde bereits palettiert. Bis am nächsten Morgen müssen noch 31'085 Gebinde in die Supermärkte der Migros Aare. Die Bilder, Pläne und Daten auf den Screens zeigen genau, wie viele Gebinde auf den Rollbändern wo unterwegs sind.  Die Visualisierung der sogenannten speicherprogrammierbaren Steuerung auf dem einen Bildschirm sieht nach einem Computerspiel aus. Für kurze Zeit ist alles im grünen Bereich. Leuchtet es in der Visualisierung irgendwo rot, klingeln bei Abdi Yusuf die Alarmglocken. Etwa 80 Prozent der Störungen könne er am Computer beheben. Dabei helfen auch Überwachungskameras, welche Bilder der gesamten TAKA-Anlage liefern.

Den Störungsdienst mag Abdi Yusuf besonders. Doch der gelernte Automatiker hat noch andere Aufgaben. So wartet er regelmässig die Maschinen. Zum Beispiel fügt er gerissene Ketten beim Shuttle wieder zusammen. «Je besser die Maschinen gewartet sind, desto weniger Störungen gibt es.» Pro Tag arbeiten fünf Mitarbeitende in der TAKA, in der Nacht sind es zwei.

Seit einem Jahr ist Abdi Yusuf dabei. Zuvor hat er bei einer Firma im Steuerungsbau vier Jahre lang mehr oder weniger die gleiche Maschine verdrahtet. Umso mehr schätzt er nun die Abwechslung im TAKA-Land. Hier vergeht die Zeit schnell. Und Abdi Yusuf ist fast ständig unter Strom. Auf dem Plan leuchtet es rot auf. «Da, Störung in Gasse 2.» Sagts und juckt hoch vom Stuhl.

TAKA *Teilautomatisierte Kommissionierung Agrar

Technische Berufe bei der Migros Aare

Zum Erfolg der Genossenschaft Migros Aare tragen die über 11’300 vielfältig ausgebildeten Mitarbeitenden viel bei. Insgesamt gibt es über 100 Berufe bei der Migros Aare – darunter rund zehn technische Berufe. Dazu zählen beispielsweise Strassen- und Transportfachleute, Hauswarte, Kältetechniker, Fahrradmechaniker, Lastwagenmechatroniker oder Schreiner.  Für sieben der technischen Berufe gibt es auch Lehrstellen.

Mitarbeitende der Migros Aare geniessen sichere und attraktive Arbeitsbedingungen mit Vorteilen wie überdurchschnittliche Sozialleistungen oder fortschrittliche Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Familie optimal aufeinander abstimmen zu können.
Weitere Vorteile