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30.08.2022 - News «Wir sind die klebrige Masse, die alles zusammenhält»

In Nidau schmeissen zwei unter 30-Jährige den Laden. Glück allein reiche nicht, um Karriere zu machen, sagt Marktleiter Marco Valentina, der zwei Stufen auf einmal hochkletterte. Seine Stellvertreterin Céline Wyser fiel schon als Lernende auf und absolvierte das «Best Talents Programm» der Migros Aare.

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Beide wollen hoch hinaus: Marco Valentina träumt davon, mal die grosse Migros im Centre Brügg als Marktleiter zu führen. Céline Wyser möchte dereinst selbst gerne eine mittelgrosse Filiale leiten.

Marco Valentina deckt einen Teil seines Namensschilds ab. In orangen Lettern ist nur noch <MIGROS> darauf zu lesen. «So sehe ich das», sagt der Marktleiter, «über allem steht die Migros. Ob nun darunter steht <Lernender>, <Transportfachfrau> oder <Marktleiter> ist völlig egal.» Darum findet man den Marktleiter auch häufig an der Kasse, beim Einräumen der Gestelle oder beim Beraten der Kundschaft. Genauso wie seine Stellvertreterin, Céline Wyser. Er 29-jährig, sie 23-jährig – das Duo schmeisst den Laden in Nidau BE. Das Geheimnis ihres Aufstiegs: «Wir sind uns für nichts zu schade.»

Die Meile nach der Extrameile

«Erfolg gibt es nicht einfach nur dank Glück», sagt Valentina. Sie seien wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. «Und man muss es auch wollen und zeigen», sagt Céline Wyser. Der Marktleiter lobt seine Stellvertreterin als «starke Stütze». Wenn es sein müsse, gehe sie nach der Extrameile sogar noch eine Meile weiter. «Ist sie nicht da, spüre ich das.» Und er schäkert: «Manchmal stresst sie mich, weil sie findet, ich solle weniger arbeiten.» Die Angesprochene schüttelt den Kopf: «Er hört eh nicht auf mich.» Die Sprüche ihres Vorgesetzten kontert sie seelenruhig. Man spürt: Die beiden verstehen sich blendend. «Ich arbeite gerne mit ihm.» Er wertschätze seine Mitarbeitenden und sei sehr kommunikativ.  Und er nehme ihr einiges ab, ohne dass sie es sagen muss.

Beide wollen hoch hinaus: Marco Valentina träumt davon, mal die grosse Migros im Centre Brügg als Marktleiter zu führen. «Oder das, was die Zukunft mir bietet. Ich nehme es, wies kommt.» Céline Wyser möchte dereinst selbst gerne eine mittelgrosse Filiale leiten. Bei der Migros Aare war sie bereits als Lernende aufgefallen und schaffte den Sprung ins «Best Talents Programm» des Unternehmens. Nach ihrer Lehre absolvierte sie während zehn Monaten mehrere Module – mit dem Ziel, schneller als auf dem üblichen Weg die nächsthöhere Funktion übernehmen zu können.

Einmal mit dem Finger schnippen und schon ist es 19 Uhr.

Marco Valentina

Die Menschen machen es aus

Den Detailhandel hat sie im Blut: Ihre Mutter arbeitete im Coop, ein Verwandter leitete die Filiale in Balsthal, wo Céline Wyser ihre Lehre absolvierte. Marco Valentina landete über Umwege bei der Migros Aare. Nach seiner Kochlehre am Bielersee, fand er in der Gastronomie nicht die richtige Work-Life-Balance und entschied sich «für ein Übergangsjahr bei der Migros». Daraus wurden bis jetzt sieben Jahre. Manchmal ging es ihm selbst «fast zu schnell». Innert kürzester Zeit schaffte es der Mitarbeitende der Metzgerei zum Teamleiter Food ad interim im Centre Brügg, wechselte später als stellvertretender Marktleiter in den Lyssbackpark, ehe er diesen Januar die Filiale in Nidau übernahm. Sein Ehrgeiz drückt auch im Privaten durch, beispielsweise lernt Marco Valentina eine Sprache nach der anderen. Sogar in Japanisch versucht er sich.

Teilweise machte er zwei Karriereschritte in einem. Wie seine Stellvertreterin liebt Marco Valentina den Detailhandel wegen der Menschen. «Ich mag sogar diejenigen, die reklamieren – ich habe viel Geduld.» In Nidau, da kennen die Leute einander, so auch die Mitarbeitenden in der Filiale. Das gefällt den beiden, die gerne mal einen Schwatz halten. Manchmal wünschten sie sich im Laden mehr Fläche, um die Waren in anmächeligen Aufzügen zu präsentieren. «So könnten wir alles von der schönsten Seite zeigen.» Weil die Filiale klein ist und die Marktleitung überall mit anpackt, vergeht ein Arbeitstag wie im Flug. Oder in Marco Valentinas Worten: «Einmal mit dem Finger schnippen und schon ist es 19 Uhr.»

Beide führen gerne Leute. «So kann ich mein Wissen teilen.» Das tut Marco Valentina nicht nur mit seiner Stellvertreterin, sondern mit dem ganzen Team. Dass das Duo jünger ist als die meisten der 12 Mitarbeitenden, ist kein Thema. «Und auch, wenn wir mal beide weg sind, klappt alles.» Sind die beiden da, helfen sie im Laden mit. «So sind wir am Puls», sagt der Chef.

Der Marktleiter Marco Valentina und seine Stellvertreterin Céline Wyser: «Wir sind so etwas wie die klebrige Masse, die alles in der Filiale zusammenhält.» Und über allem steht die Migros.

Karriere machen bei der Migros Aare

Im Bereich Supermarkt der Migros Aare gibt es spezielle Förderungsprogramme. Beispielsweise das «Best Talents Programm» für besonders talentierte Lehrabgängerinnen und -abgänger oder die Nachwuchsprogramme für Externe mit der Zielfunktion Abteilungs-, Bereichs- oder Marktleitende. Dabei werden diese spezifisch geschult, um rasch eine Führungsfunktion ausüben zu können. Ebenso gibt es in der Gastronomie die Möglichkeit, über ein Nachwuchsprogramm schneller in eine nächsthöhere Funktion zu kommen. Im Fachmarkt müssen interne Mitarbeitende Potenzialabklärungen bestehen, um Führungspositionen belegen zu können. Für Mitarbeitende, die von extern kommen, gibt es ein Traineeprogramm, das auf den Wissensstand abgestimmt ist. Es dauert zwischen sechs und 18 Monaten.