Der Salat ist ein zartes Pflänzchen. Produzent Stefan Balimann aus Finsterhennen weiss, wie die Köpfe am besten wachsen.
Juni 2021 Lavendel aus dem Emmental
Der Lavendel macht sich prächtig in Beeten. Und die Heil- und Duftpflanze bereitet Bienen genauso viel Freude wie den Menschen – so auch dem Lavendelproduzenten Beat Brunner von der Blumen Berger AG.
Wenn am 21. Juni offiziell der Sommer beginnt, hat Beat Brunner rund um sein Zuhause in Hermiswil wieder Provence-Feeling. Wie jedes Jahr. Denn in seinem eigenen Garten hat er über 100 Lavendelpflanzen gesetzt. «Ja, ich bin ein Fan von Lavendel», sagt der 60-jährige Besitzer und Inhaber der Blumen Berger AG und strahlt. «Er bringt als eine von wenigen Pflanzen die Farbe Blau in den Garten.» Brunner freut sich indes nicht nur über den Farbtupfer, sondern auch über den Duft und über die vielen Bienen und Schmetterlinge, die im Halbstrauch Nektar finden.
Auch in Brunners Betrieb im emmentalischen Langnau blüht es blau-violett. Der Lavendel wächst dort auf etwa 5000 Quadratmetern. Zwischen einer Schnellstrasse und Bahngleisen ziehen sich die Gewächshäuser und Plantagen der Blumen Berger AG in die Länge. Pro Jahr produzieren Brunner und sein Team rund 35'000 Töpfe mit Lavendel – vor allem die Sorte «Hidcote». «Diese ist noch robuster als andere Sorten.». Ein grosser Teil davon geht ab Ende Mai auch täglich an die Migros Aare. Trifft die Bestellung der Filialen morgens um 10 Uhr ein, ist der Lavendel um 16 Uhr parat und am nächsten Tag zieren die Kübelpflanzen bereits die Blumenabteilungen bei Do it + Garden oder im Supermarkt. «Frischer geht fast nicht.»
Weil Brunner möglichst CO2-neutral produzieren will, kultiviert er die allermeisten Lavendelpflanzen draussen. Dabei topft er im Herbst die Stecklinge ein und stellt sie draussen aufs Feld.
Pflanze mit viel Geschichte
Die Blumen Berger AG bietet zwar ein grosses Sortiment an Pflanzen und Blumen an, doch Brunners Herz hängt besonders am Lavendel. Um mehr über die Pflanze zu erfahren, hat er auch Bücher gelesen. Der Gärtner und Betriebswirt erzählt, wie die Ägypter die Pflanze für religiöse Zeremonien nutzten, wie die Römer mit Lavendel Körper und Kleidung reinigten oder wie die Mönche im Hochmittelalter den Lavendel über die Alpen in die Klostergärten brachten.
Man kann die Heil- und Duftpflanze auch für vieles nutzen. Brunner bindet daraus Trockensträusschen, stellt mit seinen Grosskindern Lavendelseifen her, verfeinert Vanillecrème mit Lavendelblüten, kocht sich daraus Tee oder badet im Lavendelduft. So glänzt die Pflanze «nicht nur mit äusseren, sondern auch mit inneren Werten».
Am meisten freut sich Beat Brunner aber über den blühenden Lavendel im Garten. Dann, wenn seine blaue Augenweide wieder zur Bienenweide wird.
Lavendel: So fühlt er sich wohl
Selbst wer keinen grünen Daumen hat, wird sich jedes Jahr von Mai bis November über einen blühenden Lavendelstrauch freuen können. Ist der Boden leicht sandig und durchlässig, wächst Lavendel problemlos. Auch Hitze und trockene Tage erträgt er gut und von Schädlingen oder Schnecken bleibt er meist verschont. Lavendel leidet aber, wenn das Wasser nicht abfliessen kann. Darum empfiehlt Beat Brunner, bei lehmigen Böden der Erde Sand beizugeben. Damit der Halbstrauch nicht verholzt, sollte man ihn jeweils im Frühjahr stark zurückschneiden.
Das freut Bienen und Insekten
- Lavendel ist als stark blühende und duftintensive Pflanze eine echte Bienenweide. Sie ist besonders im Hochsommer eine wertvolle Nahrungsquelle für die Bienen, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind
- Gärten mit einheimischen Pflanzen, Blumenwiesen und Feuchtbiotopen anlegen
- Auf Herbizide verzichten
- Lebensmöglichkeiten für Vögel, Fledermäuse, Insekten und Igel einrichten
- Mauern und Dächer begrünen
- nur Holz aus naturnahem Waldbau verwenden
- möglichst naturnahe Produkte aus der Region einsetzen
- Lebensräume der Wildpflanzen erhalten
- Ruhezonen der Wildtiere respektieren