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Januar 2020 Ein alter Papierhut

Statt Kochmützen aus Papier trägt das Küchenpersonal in den Restaurants der Migros Aare bald Bandanas aus Stoff. Weg mit dem Papier ist das Ziel in den Gastrobetrieben der Migros Aare.

Inhaltsbild Papierhuete

Im Jahr 1727 hat eine Kopflaus die Suppe von König Georg II. vermiest. Fortan mussten seine Köche eine Haube tragen. In vielen anderen Küchen Europas kam es gleich. So auch seit Beginn der Gastronomie in der Migros Aare. Zwar schreibt das Lebensmittelgesetz das Tragen einer Kopfbedeckung nicht vor, dennoch verbrauchte die Gastronomie der Migros Aare pro Jahr 39'000 Kochhüte aus Papier.

Erste Genossenschaft ohne Papierhüte
Seit Januar ist es damit vorbei. «Zugunsten der Umwelt und des Komforts haben wir uns für eine neue Lösung entschieden», sagt Daniel Consuegra. Der Leiter Einkauf, Category- & Product Management im Direktionsbereich Gastronomie rechnet vor: «Mit dem Verzicht auf den Papierhut sparen wir über 2081 Kilogramm Frischfaser-Papier und damit rund 2,7 Tonnen CO2 pro Jahr.» Die Herstellung von 800 kg Frischfaser-Papier verursacht eine Tonne CO2 – ohne Transport und Entsorgung gerechnet. Die Migros Aare ist die erste Migros-Genossenschaft, die auf Papierhüte verzichtet.

Bandana anstatt Papierhut
Sofern das Küchenpersonal dies will, kann es nun ein schwarzes Bandana tragen. Dieses ist aus Stoff und wurde bereits in einigen Betrieben getestet. Mitarbeitende in der Gastronomie können bis zu 15 Bandanas beziehen. Diese gelten als persönliche Gegenstände, dementsprechend müssen sie die Mitarbeitenden auch selber waschen. «Die Bandanas sind aktuell in Produktion, bald können die Mitarbeitenden sie bestellen», sagt Consuegra. Seine Idee war es, auf die Papierhüte zu verzichten. «Die Reaktionen der Mitarbeitenden waren sehr positiv. Und viele freuen sich schon auf die Bandanas.»

Kein Plastikbesteck mehr
Übrigens: Die Migros Aare hat das Plastikbesteck durch abbaubares Material ersetzt. Gabel, Messer und Löffel sind nun aus kompostierbarem Bio-Kunststoff. 
 

Digitale Tafeln und dünnere Servietten

Weniger Papier heisst es generell in den Restaurants der Migros Aare. Künftig informieren Bildschirme, was auf dem Menüplan steht. Bis Ende Februar 2020 will die Migros Aare alle Plakate durch Bildschirme ersetzen. «So sparen wir Papier und Druckmaterial. Zudem können wir die Lesbarkeit für die Kunden sowie die Aktualität erhöhen», sagt Yvo Locher. Auch hier ist der Gastrobereich der Migros Aare den anderen Migros-Genossenschaften voraus. «Wir tauschen uns aber rege mit anderen Genossenschaften aus, die ebenfalls so rasch wie möglich die Bildschirme einsetzen wollen», sagt der Direktionsbereichsleiter Gastronomie der Migros Aare. Bereits seit Oktober 2019 finden die Gäste in den Restaurants des Genossenschaftsgebiets nur noch einlagige und unbedruckte statt dreilagige Servietten. Sauber wird der Mund auch mit weniger Papier.