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07.07.2020 - Medienmitteilungen Migros Aare beendet «Fokus» erfolgreich

Schönbühl - Im Januar 2019 hat die Genossenschaft Migros Aare das Sparprogramm «Fokus» lanciert. Dies mit dem Ziel, mit unterschiedlichen Initiativen innerhalb von drei Jahren rund 100 Millionen Franken einzusparen. Dieses Programm gründete auf die Zeit vor Corona. Nun geht es darum, die Situation nach der Pandemie richtig einzuschätzen und auch für die Zukunft langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb wurde «Fokus» per Ende Juni beendet und ein neuer Transformationsprozess gestartet, bei dem die aktuellen Entwicklungen einbezogen werden.

Mit der im Jahr 2019 lancierten Strategie «Polaaris» und dem damit verbundenen Vorhaben, zukünftig vermehrt in neue Geschäftsmodelle bzw. «new business» zu investieren, verfolgt die Migros Aare das Ziel, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität sicherzustellen. Beweggrund für diese Massnahmen waren – und sind – ein herausforderndes Marktumfeld sowie sich laufend verändernde Kundenbedürfnisse, unter anderem durch den zunehmenden Onlinehandel und die verschärfte Konkurrenz.

Zur Ermöglichung zusätzlicher Investitionen in «new business» wurde parallel und als Teil der neuen Strategie das Sparprogramm «Fokus» gestartet, mit welchem die gesamte Organisation bezüglich Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung überprüft wurde. Oberstes Ziel des Programms war, aus der Stärke heraus zu agieren, eine noch agilere Organisation aufzubauen und das Optimierungspotenzial zu einem Zeitpunkt anzugehen, an welchem die Migros Aare erfolgreich ist.

Das Sparprogramm «Fokus»
«Fokus» umfasste über 100 Initiativen, die laufend über die gesamte Organisation hinweg umgesetzt wurden. Insgesamt sollen dadurch Kosten in der Höhe von rund 100 Millionen eingespart werden. Ein Beispiel hierfür sind dedizierte Energiesparmassnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs um 10 Prozent bei gleichzeitiger Zunahme der Verkaufsflächen um 20 Prozent. Durch strukturelle Transformationen für mehr Agilität und eine bessere Vernetzung, die Optimierung von Prozessen und die Digitalisierung wurden – als weiteres Beispiel – Kostenersparnisse in unterschiedlichen Abteilungen erzielt. Dies war beispielsweise der Fall in den Bereichen Bau und Unterhalt, EKC (Einkaufscenter), Marketing, Beschaffung und Controlling.

Neben der Senkung der Sachkosten war ebenfalls ein Abbau von circa 300 der insgesamt 12'000 Arbeitsplätze geplant. Per Ende 2019 hat sich die Migros Aare von 20 Mitarbeitenden aus der Betriebszentrale getrennt, weitere 60 Stellen wurden durch natürliche Fluktuation abgebaut. Nach Möglichkeit werden auch inskünftig keine weiteren Kündigungen ausgesprochen, es kann jedoch nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Die verbleibenden 220 Stellen sollen ohne Härtefälle und über natürliche Fluktuation abgebaut werden.

Corona verändert alles
Aufgrund von Corona hat sich die Situation grundlegend verändert. Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Kundenverhalten und damit auf das Geschäft der Migros Aare sind vielfältig. So ging beispielsweise der Umsatz in den grossen Filialen aufgrund der Vermeidung des Anfahrtswegs zum Teil um mehr als die Hälfte zurück, während die kleinen Läden, die sich nahe am Wohnort der Kunden befinden, deutlich mehr Umsatz generierten. Im Online-Lebensmittelshop «myMigros» haben sich die Umsätze zwischenzeitlich verdoppelt, wohingegen aufgrund der vorübergehenden, durch den Bund verordneten Schliessungen der Fachmärkte empfindliche Verluste generiert wurden.

Angesichts der Corona-bedingten neuen Ausgangslage und den damit verbundenen anstehenden Aufgaben, wurden und werden innerhalb der Migros Aare sämtliche laufenden Projekte hinterfragt und neu beurteilt. Bezogen auf das Programm «Fokus» bedeutet das konkret, dass in den letzten Wochen anstehende Entscheide vorgezogen und zahlreiche Themen beschleunigt wurden, wodurch das Programm frühzeitig per Ende Juni abgeschlossen wurde. «Aktuell haben wir im Rahmen der 100 bearbeiteten Initiativen Einsparpotenzial in der Höhe von 80 Millionen Franken lokalisiert», erklärt Geschäftsleiter Anton Gäumann. Heisst: 80 Prozent der Zielvorgabe sind erreicht, die restlichen 20 Prozent sollen im nun laufenden Transformationsprozess eingespart werden. «Wenn wir bis Ende nächsten Jahres weitere 20 Millionen Franken einsparen, dürfte das 100-Millionen-Sparprogramm ab Ende 2021 rechnungswirksam werden», so Gäumann. Das Ergebnis ist in Anbetracht der Corona-Situation und im Sinne eines ersten Schrittes erfreulich, allerdings wird es aufgrund der Konsequenzen aus Covid-19 unumgänglich sein, weitere Massnahmen zu ergreifen. Ziel muss weiterhin sein, umgehend zu reagieren und sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen für neue Prioritäten zu schaffen. 

Rück- und Ausblick
Der mit der neuen Strategie und dem Sparprogramm «Fokus» eingeschlagene Weg erweist sich rückblickend und angesichts der aktuellen Situation als weitsichtig und wichtig. Geschäftsleiter Anton Gäumann zieht Bilanz: «Die Welt ist seit Corona eine andere und es wird notwendig sein, neue Massnahmen zu ergreifen. Jetzt geht es darum, die Herausforderungen proaktiv anzugehen – aber auch darum, Chancen zu nutzen. Es ist unser oberstes Ziel, wiederum frühzeitig zu planen und zu agieren, weshalb wir die Lage laufend neu beurteilen. Wir verfügen heute jedoch dank unseren Massnahmen über eine starke Organisation, die agil und flexibel reagieren und die Migros Aare erfolgreich in die Zukunft führen kann.»