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August 2020 Putzmittel auf Knopfdruck

Auffüllen statt Wegwerfen schont die Umwelt. Bei einem Pilotprojekt in den Supermärkten Bern-Marktgasse und im Shoppyland Schönbühl gibt es seit 13. August Geschirrspülmittel und Waschmittel aus dem Automaten.

Inhaltsbild Abfuellstation

Unverpackt liegt im Trend. Das Interesse der Kundinnen und Kunden an der Abfüllstation ist sogar so gross, «dass sie bereits zwei Tage vor dem Start leere Flaschen gekauft haben», wie die Marktleiterin des Shoppyland Schönbühl, Nicole Clement, lachend erzählt. Und Marktleiter Oliver Hasmujaj aus der Migros Marktgasse erlebt die Leute als «sehr gwundrig und begeistert». «Viele haben gesagt, dass sie ihre Putzmittel auffüllen werden, sobald die Flasche zu Hause leer ist.»

Mit dem Pilotprojekt in zwei Filialen ermöglicht die Migros Aare, was bisher vor allem kleine Bioläden anbieten. An einer Abfüllstation kann man je zwei verschiedene Waschmittel und Geschirrspülmittel beziehen. «So möchten wir unseren Kundinnen und Kunden eine Möglichkeit bieten, dass sie bei uns möglichst nachhaltig einkaufen können», sagt Beatrice Dürrenmatt, Projektverantwortliche bei der Migros Aare. «Wenn man eine Flasche mindestens drei Mal nachfüllt, ist die Mehrwegflasche bereits ökologischer, als wenn man Nachfüllpackungen benutzen würde.»
In der Testphase gibt es für den Abwasch die Wahl zwischen den Sorten «Handy» sowie «Migros Plus Handgeschirrspülmittel Zitrone». Bei den Waschmitteln sind die Sorten «Total Color» und «Migros Plus Colorwaschmittel» erhältlich. «Wir starten mit den beliebtesten Produkten, um möglichst viele Leute anzusprechen», sagt Beatrice Dürrenmatt. Das bedeutet aber nicht, dass das so bleibt. Allenfalls wird das Sortiment angepasst oder erweitert. 
 

 

Einfaches Wiederauffüllen 
Das Abfüllen geht ruckzuck. Die Kundinnen und Kunden nehmen eine leere Flasche oder bringen die alte Originalflasche mit. Diese befüllen sie selbst am Automaten – per Knopfdruck. Im Anschluss druckt der Automat eine Etikette mit Charge, Abfülldatum und einem Code, den man an der Kasse scannen kann. Wer keine leere Flasche dabei hat, muss nicht aufs Nachfüllen verzichten. Vor Ort stehen alle Flaschen zur Verfügung. Die Putzmittel dürfen aber nur in Flaschen desselben Produkts abgefüllt werden. Die Abfüllstationen befinden sich jeweils im Supermarkt bei den Waschmitteln.
Das Selbstabfüllen kostet gleich viel wie eine Flasche aus dem Regal. Denn die Kosten für den Betrieb der Abfüllanlagen sind hoch. Der Gewinn ist weniger Abfall. «In erster Linie sollen die Konsumenten die Möglichkeit haben, Mehrweg-Gebinde wiederzubefüllen. Das spart viele Plastikflaschen und Nachfüllbeutel», erklärt die Projektverantwortliche. Das freut nicht nur die Kunden. Sondern ganz besonders die Natur. 
Vorreiterin für den Offenverkauf war eine Filiale der Migros Genf. Dort können die Kunden seit Anfang Jahr Grundnahrungsmittel wie Reis, Teigwaren und Linsen selbst abfüllen. Das kommt gut an. Auch die Migros Aare wird laufend prüfen, ob und wie man den Offenverkauf ausweiten könnte. Dem orangen Riesen liegt viel daran, grün zu handeln.

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