Gutes tun tut allen gut
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich gemeinnützig zu engagieren. Gerade für Menschen im Pensionsalter ist dies eine tolle Gelegenheit, aktiv zu bleiben und neue Kontakte zu knüpfen.
August 2023
Manche Menschen blühen nach der Pensionierung regelrecht auf, andere aber fallen erstmal in ein Loch. Wenn die tägliche Aufgabe des Jobs wegfällt, gilt es, den Alltag neu zu strukturieren – das fällt nicht allen gleich leicht. Freiwilligenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, sich sinnvoll zu beschäftigen und etwas Positives für andere zu bewirken. Diverse Studien haben bewiesen: Menschen, die sich nach ihrer Pensionierung in irgendeiner Weise freiwillig engagieren, weisen eine höhere Lebenszufriedenheit und bessere soziale Vernetztheit auf als solche, die dies nicht tun. Das Einbringen Ihrer Zeit und Fähigkeiten hilft also nicht nur anderen Menschen, sondern bereichert auch Ihr eigenes Leben. Sei es als Mentor*in für junge Menschen, die von Ihrem Wissen und Ihrer Lebenserfahrung profitieren können, als Freiwillige*r in sozialen Projekten oder als Helfer*in bei Umweltschutzorganisationen – Ihr Beitrag macht einen Unterschied. Zudem bietet gemeinnütziges Engagement Ihnen die Möglichkeit, neue Kontakte unter Gleichgesinnten zu knüpfen und Teil einer engagierten Gemeinschaft zu werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Institutionen und Projekte vor, die auf freiwillige Mithilfe angewiesen sind.
Erfahrung teilen, Gemeinschaft stärken
Viele ältere Menschen oder Personen mit einer Beeinträchtigung wünschen sich mehr soziale Kontakte oder sind bei gewissen Freizeitaktivitäten auf eine Begleitung angewiesen. Als Freiwillige*r beim Besuchs- und Begleitdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes ermöglichen Sie diesen Menschen, ihr soziales Leben zu erweitern und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Wenn Sie zudem selber mobil sind, können Sie beim Fahrdienst dazu beitragen, dass mobilitätseingeschränkte Personen sicher zu ihren Terminen und wieder nach Hause kommen. Das Rote Kreuz bietet je nach Kanton weitere Dienste an, die auf freiwillige Mithilfe angewiesen sind: Vom Schreibdienst über den Rotkreuz-Notruf bis zur Palliativbegleitung. Schauen Sie am besten auf der Website des Roten Kreuzes in Ihrem Kanton vorbei: Bern, Aargau, Solothurn.
Sie möchten am liebsten mit Kindern arbeiten? Dann stellen Sie sich doch als Klassenoma oder Klassenopa zur Verfügung: Dabei besuchen und begleiten Sie regelmässig eine Schule oder einen Kindergarten. Sie entlasten die Lehrpersonen, unterstützen die Kinder und bereichern so den Schulalltag. Pro Senectute führt entsprechende Projekte in den Kantonen Bern, Aargau und Solothurn durch. Auch Caritas setzt sich – unter anderem – für Kinder ein: Als Pate oder Patin für Kinder in belastenden Situationen helfen Sie zum Beispiel bei den Hausaufgaben, unterstützen bei der Lehrstellensuche oder sorgen mit gemeinsamen Aktivitäten für unbeschwerte Alltagsmomente. Aber auch als Verkaufsperson in den Caritas-Märkten oder als Fahrer*in für Warentransporte können Sie einen wertvollen Beitrag leisten. Wenn Ihnen der Umgang mit Lebensmitteln liegt, melden Sie sich bei Tischlein deck dich oder der Schweizer Tafel, um Lebensmittel zu retten, zu transportieren und an Bedürftige zu verteilen. Und wenn Sie schon immer eine Leidenschaft für Bahnhöfe und Züge hatten, ist vielleicht das SBB-Freiwilligenprogramm Railfair das Richtige für Sie.
Im Einsatz für die Umwelt
Sie sind am Liebsten draussen unterwegs und die Umwelt liegt Ihnen besonders am Herzen? Mit Einsätzen bei Naturschutzorganisationen wie Pro Natura oder WWF tragen Sie dazu bei, die Schönheit unserer Natur zu bewahren: Hecken schneiden, Wege pflegen, Bäche von Abfall befreien oder Bäume pflanzen – das freut die Umwelt und hält fit. Je nach Region können Sie auch dafür sorgen, dass Amphibien sicher über die Strasse und in ihre Laichgewässer finden oder dass invasive Neophyten sich nicht weiter ausbreiten.
Übrigens: Viele Einsätze der genannten Institutionen werden auf der Vermittlungsplattform Benevol ausgeschrieben – da finden Sie (fast) alles im Überblick. Die Einsätze sind grundsätzlich unbezahlt, in den meisten Fällen erhalten Sie aber eine Spesenentschädigung. Oft profitieren Sie als Freiwillige*r von weiteren Benefits, Gratis-Mitgliedschaften oder Weiterbildungsangeboten. Sie finden nichts Passendes? Dann schauen Sie doch mal auf Rent a Rentner vorbei: Dabei handelt es sich um eine Vermittlungsplattform für Rentnerinnen und Rentner, die verschiedenste Dienste gegen ein kleines Entgelt erledigen. Bieten Sie Ihre Lieblingstätigkeit in einem Inserat an – damit können Sie sogar noch ein bisschen Taschengeld dazuverdienen. Wir wünschen Ihnen ganz viel Spass und Erfüllung bei Ihren Einsätzen!
Schon gewusst?
Heiliges Engagement
In der katholischen Kirche gilt der Heilige Benedetto Menni (1841-1914) als Schutzpatron der ehrenamtlich Engagierten. Er gründete über 20 Spitäler und setzte sich zeitlebens für alte, kranke und beeinträchtigte Menschen ein.